1. Vorfall (an)erkennen, Position beziehen
Viele Menschen erleben im Alltag demokratiefeindliche Vorfälle. Sexistische Witze werden beispielsweise als harmlos bezeichnet, homofeindliche oder rassistische Beleidigungen gehören zum Standardvokabular einiger Menschen. Bei körperlichen Übergriffen, wie z.B. dem ungefragten Anfassen von Kindern oder dem Griff in die Haare von Person/People of Colour (P.o.C.), kommt es oftmals eher zu einer Verteidigung der Handlung durch die übergriffige Person und andere, anstatt dass ein Reflexionsprozess einsetzt. Viele diskriminierende Handlungen sind so sehr Teil der gesellschaftlichen Normalität, dass sie den diskriminierenden Personen mitunter gar nicht bewusst sind. Für Betroffene gehört dies zum Alltag und ist oftmals mit toxischem Stress verbunden.
Durch das Thematisieren, das Ansprechen bzw. das öffentliche Beziehen einer Position können eventuell umstehende Personen erreicht werden. Sie bemerken, dass die Handlung nicht unwidersprochen stehenbleibt, die vermeintliche Normalität der Handlung aufgelöst und sie für alle sichtbar als demokratiefeindlicher Vorfall bzw. Diskriminierung benannt wird. Mit der Reaktion auf Vorfälle erfährt die betroffene Person öffentlich Solidarität, werden Grenzen aufgezeigt und demokratische Werte gestärkt und gelebt. Weitere Anregungen finden Sie in unserem Courage 1 x 1.