Weshalb?
Demokratiefeindliche Vorfälle begegnen uns alltäglich in vielen Bereichen der Gesellschaft. Manche dieser Vorfälle sind strafrechtlich relevant, andere nicht. Sie sind jedoch nicht weniger verletzend. Sie grenzen in jedem Fall Menschen aus. Unsere Vision ist es, demokratiefeindliche Vorfälle aktiv zu bearbeiten bzw. deren Bearbeitung zu ermöglichen. Unser erster Blick gilt hierbei den Betroffenen. Ihnen stehen wir bei und solidarisieren uns mit Ihnen. Unser zweiter Blick gilt dem konkreten Vorfall. Wir wollen diesen bearbeiten, aus der Situation lernen und verhindern, dass sich so etwas wiederholt.
Partizipation beschreibt das Recht auf freie, gleichberechtigte und öffentliche Teilhabe aller Mitglieder der Gesellschaft an deren Gestaltung. Wir denken, dass die Teilhabe von Menschen in Organisationen und im alltäglichen Leben ausbaufähig ist und dort wo sie sinnvoll eingesetzt wird, ungeahnte Energien freisetzen kann.
Analysen
Wie funktionieren die Analysen?
Der Demokratie-Scan ist als Selbst-Check für Vertreter_innen von Organisationen (Einrichtungen, Verbände, Vereine etc.) konzipiert, die eine oder mehrere Leitungsebenen sowie hauptamtliche Mitarbeiter_innen haben. Für rein ehrenamtlich strukturierte Organisationen ist der Demokratie-Scan eher nicht geeignet.
Mittels der Leitfragen können Sie einerseits überprüfen, wie Ihre Organisation aufgestellt ist, um mit demokratiefeindlichen Vorfällen umzugehen und andererseits, wie das Thema in Ihrer Organisation verankert ist. Darüber hinaus werden strukturelle Rahmenbedingungen und die Haltungen der Mitarbeiter_innen Ihrer Organisation unter die Lupe genommen. Sie können die Analyse allein oder gemeinsam mit Ihren Kolleg_innen durchführen. Bitte planen Sie für eine Analyse 15 min. Zeit ein.
Datenschutz. Die Analyse erfolgt anonym.
Die Analyse erfolgt anonymisiert und die so erhobenen Daten sind Dritten nicht zugänglich und werden diesen auch nicht zugänglich gemacht. Genauere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzhinweisen.
Ergebnisse
Nachdem Sie alle Fragen beantwortet haben, erhalten Sie das Ergebnis der Analyse als PDF zum Download. In diesem Dokument finden Sie:
Wünschen Sie sich Unterstützung? Dann können Sie uns gern direkt anfragen. Bei Bedarf wenden Sie sich bitte an Alex Schuster oder Turid Fronek.
KontaktHandlungsoptionen für die Bearbeitung bzw. Veränderungen finden sie in unseren folgenden Praxisteil.
Praxishinweise
Es gibt keine allgemeingültigen Leitfäden, die einfach abgearbeitet werden können. Allerdings gibt es wichtige Einzelschritte und Empfehlungen, die beachtet werden sollten:
Demokratiefeindliche Vorfälle
Viele Menschen erleben im Alltag demokratiefeindliche Vorfälle. Sexistische Witze werden beispielsweise als harmlos bezeichnet, homofeindliche oder rassistische Beleidigungen gehören zum Standardvokabular einiger Menschen. Bei körperlichen Übergriffen, wie z.B. dem ungefragten Anfassen von Kindern oder dem Griff in die Haare von Person/People of Colour (P.o.C.), kommt es oftmals eher zu einer Verteidigung der Handlung durch die übergriffige Person und andere, anstatt dass ein Reflexionsprozess einsetzt. Viele diskriminierende Handlungen sind so sehr Teil der gesellschaftlichen Normalität, dass sie den diskriminierenden Personen mitunter gar nicht bewusst sind. Für Betroffene gehört dies zum Alltag und ist oftmals mit toxischem Stress verbunden.
Durch das Thematisieren, das Ansprechen bzw. das öffentliche Beziehen einer Position können eventuell umstehende Personen erreicht werden. Sie bemerken, dass die Handlung nicht unwidersprochen stehenbleibt, die vermeintliche Normalität der Handlung aufgelöst und sie für alle sichtbar als demokratiefeindlicher Vorfall bzw. Diskriminierung benannt wird. Mit der Reaktion auf Vorfälle erfährt die betroffene Person öffentlich Solidarität, werden Grenzen aufgezeigt und demokratische Werte gestärkt und gelebt. Weitere Anregungen finden Sie in unserem Courage 1 x 1.
Betroffene Personen zweifeln mitunter die eigene erlebte Realität und empfundene Ungerechtigkeit an. Oftmals entstehen dann Fragen wie: „Habe ich irgendetwas falsch gemacht?“ oder „Habe ich das irgendwie ausgelöst?“. Auch diese Fragen bzw. die Ungewissheit fördern toxischen Stress. Betroffenen sollte klar kommuniziert werden, dass die erlebte Diskriminierung eine illegitime Handlung ist, für die die betroffene Person keinerlei Verantwortung trägt.
In Konfliktsituationen ist es, zumindest bei bestimmten Verfahren, üblich, alle Konfliktparteien zu hören und ggf. an einen Tisch zu bringen. Die gleichwertige Berücksichtigung aller Perspektiven im Zusammenhang mit Diskriminierung wird von der betroffenen Person möglicherweise als Schulterschluss mit der diskriminierenden Person wahrgenommen, und das zu Recht.
Menschen, die andere Personen im Kontext gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse (z.B. Klassismus, Rassismus, Sexismus) diskriminieren, verlassen den demokratischen Konsens an der Stelle, an der die allgemeine Gleichwertigkeit von Menschen in Frage gestellt wird. Dementsprechend ist die Handlung illegitim, unabhängig davon, was ihr vorausgegangen ist. Die Beweggründe und Motivation der diskriminierenden Person zu erfragen oder einen „Ausgleich“ zwischen der betroffenen und der diskriminierenden Person herbeiführen zu wollen, kommt einer Legitimierung der diskriminierenden Handlung gleich. Stattdessen sollte die Betroffenenperspektive sowohl bei der Deutung als auch der Bearbeitung des Vorfalls Vorrang haben. Sollte die betroffene Person weitere Unterstützung benötigen, hilft die bundesweit tätige Opferberatung.
Mit Blick auf die Glaubwürdigkeit einer Organisation ist eine Grenzziehung und die Sichtbarmachung eines Vorfalles wichtig. In Organisationen sollten deshalb möglichst partizipativ die Grenzen, ab wann eine Aussage oder Handlung als demokratiefeindlich eingestuft wird, herausgearbeitet bzw. formalisiert und entsprechend kommuniziert werden. Was sind für uns demokratiefeindliche Vorfälle? Hier finden Sie eine methodische Anleitung. Um Informationen zu sammeln und den Fall zu dokumentieren, finden Sie hier einen Muster Dokumentationsbogen.
Wenn demokratiefeindliche Vorfälle geschehen, kann in der Regel davon ausgegangen werden, dass andere Personen davon etwas mitbekommen haben. Dementsprechend wird darüber im Freundeskreis und/oder im Kollegium geredet. Je nachdem, wie gravierend Menschen den Vorfall einschätzen, kann es auch zu Gefühlen der Verunsicherung oder Bedrohung kommen. Daher ist es wichtig, den Menschen mitzuteilen, dass es einen Vorfall gab und dass dieser bearbeitet wird. Es ist ratsam, relevante Akteur_innen über Vorfälle einer gewissen Tragweite zu informieren und die ggf. erschütterte Sicherheit durch den Nachweis von Handlungswillen wiederherzustellen.
Bestimmte demokratiefeindliche Handlungen und Aussagen sind strafrechtlich relevant. Wenn es eine direkt betroffene Person gibt, kann, soll und muss sie selbst entscheiden, ob sie eine Strafanzeige stellt (für Minderjährige gilt dieser Grundsatz nur eingeschränkt). Möglich ist dies beispielsweise bei jeder Form von körperlicher Gewalt und bei Aussagen, die die persönliche Würde der betroffenen Person verletzen oder zu Gewalt aufrufen. Die betroffene Person sollte unbedingt auch über diese Möglichkeiten beraten werden.
Wenn die dafür notwendigen Kompetenzen in der Organisation nicht vorhanden sind, sollte die bundesweit tätige Opferberatung konsultiert werden. Bei Handlungen, von denen keine Person direkt betroffen ist, ist der jeweiligen Leitungskraft die Entscheidung über eine Strafanzeige überlassen. Dies ist z.B. der Fall, wenn jemand einen Hitlergruß zeigt oder Hakenkreuze auf Tische oder Wände schmiert. Eine Auflistung strafrechtlich relevante Symbole, Zeichen, verbotene Organisationen finden Sie hier. Weiterführende Informationen zum Strafrecht finden Sie hier.
Das Gespräch mit der diskriminierenden Person ist ein wichtiger Baustein bei der Bearbeitung des Vorfalls. Gut vorbereitet und ausgestattet mit der Perspektive des Opfers sollte die Person zur Rede gestellt und gemeinsam das Geschehen reflektiert werden. Dabei ist herauszuarbeiten, ob es sich um eine bewusste bzw. unbewusste Aussage oder Handlung der diskriminierenden Person handelt. Es ist ratsam, der diskriminierenden Person die überschrittene Grenze in der Kommunikation bzw. der Handlung zu verdeutlichen, den Wunsch nach Verhaltensveränderung zu kommunizieren, eine Entschuldigung beim Opfer nahezulegen und zu prüfen, ob die Person Unterstützung für den Lernprozess benötigt und ggf. entsprechende Verabredungen zu treffen.
Das Gespräch mit der diskriminierenden Person sollte solide vorbereitet sein. Es empfiehlt sich, Facetten der ziel- und partnerorientierten Kommunikation anzuwenden. Ziele des Gespräches bzw. Sanktionsmöglichkeiten sollten vorab geprüft werden. Das Reflexionsgespräch mit der diskriminierenden Person kann mit Hilfe eines Reflexionsbogens gestartet werden. Darüber hinaus können, je nach Fall, die Teilnahme an einem Sensibilisierungstraining oder arbeitsrechtliche Maßnahmen sinnvoll sein. Weiterführende Arbeitsrechtliche Informationen finden Sie hier. Darüber hinaus empfiehlt sich ggf. für Menschen, die sich radikalisiert haben, der Verweis auf die die bundesweite Distanzierungs- und Ausstiegsberatung.
Die Akteur_innen in einer Organisation haben oft eine hohe Arbeitsintensität. Trotz der allgemein hohen Belastung ist es dennoch notwendig, diskriminierende Vorfälle zu bearbeiten und die gesammelten Erfahrungen zu reflektieren. Die konsequente Bearbeitung von Vorfällen signalisiert Betroffenen, dass sie mit Unterstützung rechnen können, zeigt diskriminierenden Personen Grenzen auf und leistet einen enorm wichtigen Beitrag für unsere demokratische Gesellschaft. Wird die zukünftige Bearbeitung demokratiefeindlicher Vorfälle in einer Organisation als ein (Veränderungs-)Prozess verstanden, kann für die systematische Betrachtung dieses Prozesses die Systemische Schleife hilfreich sein. Zudem beinhalten die Erfolgsfaktoren für Veränderungsprozesse wertvolle Hinweise für Organisationen.
Die Erarbeitung eines Handlungskonzeptes, insbesondere wenn dies partizipativ erfolgt, braucht Zeit und Geduld. Kurzfristig bedeutet das oftmals einen Mehraufwand für die Akteur_innen einer Organisation. Mittel- bis langfristig führt ein solches Konzept allerdings zu einer Entlastung der Akteur_innen und unterstreicht die Position der Organisation mit Blick auf Diskriminierung. Hilfreich kann eine externe Prozessbegleitung sein – nehmen Sie bei Bedarf gern Kontakt zu uns auf. Ein gelungenes Handlungskonzept zeigt das Beispiel der der Humboldt Universität zu Berlin finden Sie hier.
Nutzen Sie die Kompetenzen Ihrer Kolleg_innen, z.B. mittels der Methode Kollegialer Beratung und/oder externe Beratungskompetenzen. Neben dem NDC Beratungsangebot gibt es in jedem Bundesland auch die Mobile Beratung.
Thematische Qualifikationen und Trainings finden Sie bundesweit. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle beispielhaft das Sensibilisierungstraining und das Argumentations- und Handlungstraining des NDC vorstellen. Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat eine umfangreiche Sammlung an Broschüren und Handreichungen – sortiert nach Themenbereichen – entwickelt.
Glossar. Übersicht relevanter Begriffe
Partizipation
Organisationen setzen immer öfter darauf, ihre Mitarbeiter_innen in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Flache Hierarchien und Mitbestimmung haben sich als Erfolgsrezept erwiesen und ersetzen alte Modelle von Führung und Management. Governance statt Government nennt sich diese Entwicklung. Sie fördert nicht nur die Motivation und Identifikation, sondern tatsächlich auch den Organisationserfolg. Zahlreiche Studien belegen, dass Mitsprachemöglichkeiten für die Mitarbeiter_innen deren Arbeitszufriedenheit und Effizienz steigern. Allerdings können sich auch Fehler beim Versuch einschleichen, Partizipationsprozesse in die Wege zu leiten. Die häufigsten davon sind:
Alibi-Partizipation: MitarbeiterInnen wird vorgegeben, dass sie partizipieren können – sollen dann aber nur Entscheidungen der Führung legitimieren. Abweichende oder kritische Beiträge werden nicht zugelassen oder ignoriert
oktroyierte Partizipation: Mitarbeiter_innen werden verpflichtet, sich zu beteiligen, obwohl sie das gar nicht wollen
inkongruente Erwartungen: Durch unzureichende Planung bzw. Kommunikation werden unterschiedliche Erwartungen in Partizipationsprozesse gesetzt, deren Enttäuschung zu Frust und Rückzug führen und damit genau das Gegenteil von dem erreichen, was intendiert war
Um solche und andere Fehler zu vermeiden, brauchen Partizipation.prozesse Vorbereitung, Begleitung und Evaluation. Dabei ist wichtig, dass Partizipation.nicht als Selbstzweck missverstanden wird. Nicht in jedem Kontext und bei jeder Entscheidung macht es Sinn, breite Partizipation.prozesse anzusetzen. Die Stufen der Beteiligung zeigen auf, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, um MitarbeiterInnen einzubeziehen. Zur Auswahl der besten Variante, müssen vorab der Status Quo.
Mitarbeitende partizipieren zu lassen ist auf unterschiedlichsten Wegen möglich:
- systematische Befragungen, z.B. das Einholen von Feedback oder Stimmungsbildern zu wichtigen Themen (Stufe: Anhörung)
- das Einbringen eigener Meinungen oder Themen in Gremien (Stufe: Einbeziehung)
- Vertretungs- oder Mittler_innenprinzip in Gremien: über Interessenvertreter_innen, Vertrauenspersonen oder Teamleiter_innen (Stufe:Mitbestimmung)
- Wahlen und Abstimmungen – hier ist Anonymität oft eine Hilfe gegen die Angst vor negativen Konsequenzen (Stufe: Mitbestimmung)
- die direkte Teilnahme oder Mitarbeit in Entscheidungsgremien (Stufe: Entscheidungskompetenz in Teilbereichen)
- die Verantwortung eines vorgegebenen Fachbereiches oder eines Projektes (Stufe: volle Entscheidungskompetenz)
- den Auftrag der vollständigen Entwicklung und Verantwortung eines Produktes/Projektes (Stufe: Selbstorganisation/Autonomie)
Die Transparenz über die Möglichkeiten der Partizipation.an Entscheidungsprozessen innerhalb der Organisation ist die Grundvoraussetzung dafür, dass Mitarbeitende an diesen teilnehmen können – und vermeidet Frustration dort, wo kein Mitentscheiden möglich ist. Nur wenn die Mitarbeitenden wissen, welche Entscheidungen anstehen oder getroffen wurden, können sie sich vorher oder nachher in Diskussionsprozesse einbringen. Wichtig hierbei ist die Transparenz, zu welchen Zweck und mit welchem Ziel die Beteiligung erfolgt. Diese Regeln sollten formal festgelegt, schriftlich festgehalten und allen Mitarbeitenden zugänglich sein. Denn wenn Mitarbeitende an der Diskussion beteiligt werden, kann das die Zufriedenheit mit getroffenen Entscheidungen deutlich erhöhen. Bei schwierigen Themen oder zentralen Entscheidungen kann eine externe bzw. neutrale Moderation zielführend unterstützend sein. Ebenfalls hilfreich ist es, in Entscheidungsgremien Protokolle zu führen, in denen die Positionen und Entscheidungen dokumentiert werden. Die Informationen sollten den Mitarbeitenden kontinuierlich über verabredete Kanäle zugänglich gemacht werden.
Mitarbeitende einer Organisation sollten an der Entstehung und Weiterentwicklung von partizipativen Werten beteiligt werden, damit sie sich auch damit identifizieren und die organisationalen Werte nach innen und außen vertreten. Festgehalten werden können die Werte in einem Leitbild. Dadurch können sich zum einen intern Mitarbeitende bei Nichtbeachtung der Werte auf das Leitbild berufen. Zum anderen wird extern fürpotenzielle Bewerber_innen, Kooperationspartner_innen oder andere Akteur_innen eine Signalwirkung erzielt. Mit geeigneten Veranstaltungsformaten zur Diskussion und Anwendung des Leitbildes können die Werte auch in den Arbeitsalltag übertragen werden. Unterstützend können hierzu Dialogmethoden genutzt werden.
Die Leitung spielt eine zentrale Rolle in Bezug auf die Partizipation.in ihrer Organisation. Sie sollte geschult sein, um eine Haltung und Instrumente zu besitzen. Wie sie sich zum Thema Partizipation.verhält und äußert hat oft maßgeblichen Einfluss darauf, ob Mitarbeitende die vorhandenen Möglichkeiten wahrnehmen. Sie kann zum Beispiel auf regelmäßigen Teamsitzungen bei konkreten Fragestellungen auf die Partizipation.möglichkeiten verweisen oder das Thema auf die Tagesordnung setzen und somit für eine stetige Präsenz sorgen. Die Leitung sollte sich weiterhin an partizipativ getroffene Entscheidungen halten, damit die Mitarbeitenden ihre Beteiligung als erwünscht wahrnehmen und motiviert bleiben, sich weiterhin an Entscheidungsstrukturen zu beteiligen. Positiv auf die Motivation kann sich auch das Schaffen von leitungsfreien Diskussionsräumen für die Mitarbeitenden auswirken.
Entscheidungsstrukturen sollten regelmäßig überprüft werden. Eine Nichtinanspruchnahme von Teilhabemöglichkeiten kann verschiedene Gründe haben; zum Beispiel fehlende zeitliche Ressourcen, negative Erfahrungen in der Vergangenheit, fehlende Transparenz über die Verfahrenswege, fehlende Unterstützung der Leitung oder sogar fehlende Fähigkeiten im Umgang mit Partizipation.strukturen. Eine Ermittlung der genauen Gründe, beispielsweise über Mitarbeiterbefragungen, ermöglicht ein gezieltes Nachsteuern und eine Anpassung der realen Bedingungen an die Ansprüche der Organisation. In gemeinsamen Austauschformaten von Leitung und Mitarbeitenden können Entscheidungsstrukturen weiterentwickelt werden.
Der Betriebs- oder Personalrat ist prinzipiell für alle Belange der Mitarbeitenden zuständig, die das Arbeitsumfeld betreffen, somit auch für den Themenbereich Partizipation. Für die Gründung eines Betriebs-/Personalrats gibt es in der BRD bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen. So muss der Betrieb zum Beispiel über mindestens fünf fest angestellte Mitarbeiter_innen verfügen. Weiterführende Informationen und Unterstützung bei der Gründung erhalten Sie bei den zuständigen Gewerkschaften in Ihrer Region.
pdf-download. Alle Dateien der Praxistipps.
zum Download-BereichÜber uns
Demokratie-Scan ist ein Angebot des Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC) und wurde mit der wissenschaftlichen Expertise des Teams des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung um Dr. Oliver Decker entwickelt. Wir bedanken uns bei Dr. Marcel Minke für die technische Realisierung und den Support.Projektteam NDC
Projektleitung und -entwicklung
Bei der Entwicklung und Umsetzung des Scans wurde die externen Expert_innen von Seiten des NDC durch Thomas Jelitte, Sebastian Drefahl und Andreas Stäbe in Idee & Entwicklung, inhaltliche Mitgestaltung sowie technische Umsetzung unterstützt, sowie im Entwicklungsverlauf beraten und gemanagt. Geleitet wurde das Projekt von der NDC-Trainer_in Beate Wesenberg.
Kim Schönenberg
Fragendesign
hat sich in ihrem Psychologie-Studium umfangreich mit der Entwicklung von Fragebögen beschäftigt. Deswegen ist sie in diesem Projekt die Expertin dafür. Sie hat bei der Festlegung der Inhalte mitgeholfen und daraus Fragen entwickelt, die gut verständlich sind und außerdem diejenigen Aspekte erfassen, die für eine hilfreiche Rückmeldung wichtig sind.
Kompetenzzentrum Universität Leipzig
Beratung
Das Team des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung, hier: Dr. phil. Oliver Decker, Alexander Yendell und Julia Schuler, wirkten unterstützend und beratend an der Entwicklung des Demokratie-Scans mit. Ihre fundierte wissenschaftliche Expertise und langjährige Forschungserfahrung trugen in wertvoller Weise zur Qualität des Demokratie-Scans bei.
Dr. Marcel Minke
technische Umsetzung und Erstellung LimeSurvey Design
leitet den Support der Open-Source-Umfragesoftware „LimeSurvey“ und bietet professionellen Support rund um LimeSurvey an. Er setzt im Jahr über 250 Projekte mit LimeSurvey um und erstellt dafür auch professionelle LimeSurvey Templates.
Head Consultant at Limesurvey-ConsultingUmsetzende Organisation
Netzwerk für Demokratie und Courage e.V.
Das Netzwerk für Demokratie und Courage e.V. (NDC) ist ein bundesweites Netzwerk, in dem sich vor allem junge Menschen für ein demokratisches Miteinander und gegen menschenverachtendes Denken engagieren. Das NDC bildet junge Erwachsene zu Multiplikator_innen der demokratiefördernden Bildungsarbeit aus. Diese führen Projekttage, Seminare und Fortbildungen an Schulen, Berufsschulen, Bildungseinrichtungen sowie für viele andere Gruppen durch. Neben diesem Hauptaufgabenfeld bietet das NDC Schulen, Vereinen und Verbänden Unterstützung bei ihren Demokratieentwicklungsprozessen an. Zum Kennenlernen des NDC empfehlen wir Ihnen den rund dreiminütigen Erklärfilm. Gern können Sie sich hier weiter über das Netzwerk und dessen Engagement informieren.
Kontakt
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